Rindfleisch Burgunder Art mit Bratwürstchen (Bœuf Bourguignon) – die herzhafte Klassik mit einem Twist
Wenn draußen die Temperaturen fallen und das Zuhause nach Geborgenheit ruft, gibt es kaum etwas Besseres als ein duftendes Schmorgericht. Bœuf Bourguignon, der französische Klassiker aus der Region Burgund, steht seit Generationen für genau das: Wärme, Geschmack und Zeit. Und doch bekommt das traditionelle Rezept in unserer Version einen besonderen Twist – durch die Zugabe von würzigen Bratwürstchen, die dem Gericht eine neue Tiefe und einen Hauch alpiner Rustikalität verleihen.
🍷 Warum dieses Gericht so besonders ist
Kaum ein anderes Gericht verkörpert französisches Comfort Food so sehr wie das Bœuf Bourguignon. Ursprünglich ein einfaches Bauernessen aus der Region Burgund (Bourgogne), wurde es über die Jahrhunderte zu einem Symbol der französischen Küche.
In der traditionellen Form wird Rindfleisch langsam in Rotwein geschmort – meist in kräftigem Pinot Noir oder einem burgundischen Landwein. Dazu kommen Zwiebeln, Karotten, Kräuter und Zeit – viel Zeit.
Unser Rezept bleibt der Seele des Originals treu, bringt aber eine Portion Herzhaftigkeit aus Mitteleuropa ins Spiel. Die Bratwürstchen, typisch für die deutsche und alpine Küche, machen das Gericht noch satter, würziger und alltagstauglicher. Das Ergebnis: ein aromatisches Ragout, das zwischen französischer Eleganz und bayerischem Wohlgefühl schwebt.
🥩 Das Geheimnis perfekten Schmorens
Die richtige Fleischwahl
Für ein gelungenes Bœuf Bourguignon braucht es Fleisch, das beim Schmoren nicht austrocknet, sondern zarter wird. Ideal sind Stücke aus der Keule oder Schulter – sie enthalten ausreichend Bindegewebe, das beim langen Garen zu Gelatine zerfällt. Das sorgt für die cremige, fast samtige Textur, die man mit der Zunge spürt.
Vor dem Schmoren wird das Fleisch in Stücke geschnitten, leicht gesalzen und gepfeffert – und dann 20 Minuten ruhen gelassen. Diese kurze Pause ist entscheidend: das Salz zieht leicht in die Fasern ein und sorgt dafür, dass die Würze später gleichmäßig verteilt ist.
Die Kunst des Anbratens
Bevor das Fleisch im Weinbad verschwindet, braucht es Röstaromen. In heißem Olivenöl angebraten, entwickelt sich durch die Maillard-Reaktion die typische Tiefe im Geschmack – ein leicht nussiger, karamellisierter Duft, der das Fundament des gesamten Gerichts bildet.
Dabei gilt: das Fleisch portionsweise anbraten und nicht zu viel auf einmal in die Pfanne geben. Nur so kann es bräunen, statt zu kochen.
Gemüse & Aromen – das Herz der Sauce
Ein gutes Schmorgericht lebt von seiner Basis. In diesem Rezept bilden Karotten, Zwiebeln, Lauch und Knoblauch das aromatische Fundament, ergänzt durch Thymian und Rosmarin. Diese Kombination sorgt für den typischen mediterranen Duft und harmoniert perfekt mit dem tiefen Rotwein.
Beim Schmoren geben die Zwiebeln Süße, der Lauch Milde und die Karotte eine runde, erdige Note. Knoblauch bringt Tiefe – aber Vorsicht: er darf nicht verbrennen, sonst wird die Sauce bitter.
🍷 Die Rolle des Weins
Kein Bœuf Bourguignon ohne Rotwein – das wäre wie ein Sommer ohne Sonne. Das Weinbad ist mehr als nur Geschmacksträger: durch die Säure des Weins wird das Fleisch zart, während die Aromen von Frucht, Holz und Erde die Sauce bereichern.
Tipp: Verwenden Sie nur Wein, den Sie auch trinken würden.
Ein trockener Burgunder, Merlot oder Côtes du Rhône eignet sich hervorragend. Das Ziel ist nicht, Alkohol zu schmecken, sondern Tiefe und Wärme im Aroma zu schaffen. Der Wein wird nach dem Anbraten zugegeben, kurz aufgekocht, und dann reduziert man die Hitze. Jetzt heißt es Geduld: zwei Stunden leise köcheln lassen, bis das Fleisch butterzart ist.
Der besondere Twist – Bratwürstchen im Bœuf Bourguignon
Was passiert, wenn französische Tradition auf deutsche Herzhaftigkeit trifft? Ein köstlicher Kompromiss: Bratwürstchen! Sie bringen eine pikante, leicht rauchige Note in das Gericht, dazu Fett, das die Sauce auf natürliche Weise bindet. Wichtig ist, die Würstchen erst in den letzten 30 Minuten zuzugeben. So bleiben sie saftig und behalten ihre Form.
Nach dem Schmoren werden sie in Scheiben geschnitten und wieder in die Sauce gegeben – das sorgt für eine harmonische Verbindung von Fleisch, Gemüse und Wein. Jeder Bissen erzählt dann zwei Geschichten: die französische der Langsamkeit und die deutsche der Deftigkeit.
🥣 Tipps für Konsistenz, Ruhezeit & Beilagen
- Sauce zu dünn? Deckel abnehmen und auf hoher Hitze einige Minuten einkochen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist.
- Ruhezeit: Nach dem Garen 10–15 Minuten ruhen lassen. Das Fleisch „entspannt sich“, und die Säfte verteilen sich gleichmäßig – ein Trick, den auch Profiköche nutzen.
- Beilagen-Klassiker:
- Kartoffelpüree – nimmt die Sauce perfekt auf.
- Polenta – eine cremige, leicht nussige Alternative.
- Frisches Baguette – ideal zum Tunken, vor allem für Weinliebhaber.
Dieses Gericht ist das perfekte Beispiel für den Charme des Langsamen. Es duftet beim Kochen so intensiv, dass es schon lange vor dem Servieren das Haus in eine kleine französische Brasserie verwandelt.
🍽 Für welche Jahreszeit?
Ganz klar: Herbst und Winter.
Wenn die Tage kürzer werden und man lieber den Ofen anmacht als das Fenster öffnet, passt ein Schmortopf wie dieser perfekt. Es wärmt nicht nur den Körper, sondern auch das Herz – und genau das ist die wahre Kunst des Bœuf Bourguignon.
Tradition mit Charakter
Ein gutes Bœuf Bourguignon verlangt Geduld, aber schenkt dafür den vollen Geschmack des Lebens. Diese Version mit Bratwürstchen zeigt, dass auch Klassiker Raum für Kreativität haben. Das Ergebnis ist ein Gericht, das französische Eleganz mit deutscher Bodenständigkeit verbindet – rustikal, wärmend und voller Seele.
Probieren Sie es aus, schenken Sie sich ein Glas Wein ein und lassen Sie sich von diesem Gericht zeigen, dass Zeit in der Küche die schönste Form von Luxus ist.
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Rindfleisch Burgunder Art mit Bratwürstchen (Bœuf Bourguignon)
Zutaten
- 600 g Rindfleisch (aus der Keule oder Schulter)
- 250 g Bratwürstchen
- 1 Karotte
- 2 Zwiebeln
- 1 Lauch (nur der weiße und hellgrüne Teil)
- 4 Knoblauchzehen
- 3 Zweige Thymian
- 2 Zweige Rosmarin
- 500 ml trockener Rotwein
- 5 EL Olivenöl
- Salz nach Geschmack
- schwarzer Pfeffer nach Geschmack (gemahlen)
Anleitungen
Fleisch vorbereiten und anbraten:
- Das Rindfleisch in grobe Stücke schneiden, salzen und pfeffern. 20 Minuten ruhen lassen.
- In einer großen Pfanne oder einem Schmortopf (mit dickem Boden) 4 EL Olivenöl erhitzen.
- Das Fleisch portionsweise darin rundum kräftig anbraten (ca. 5 Minuten), bis es schön gebräunt ist. Nehmen Sie das Fleisch kurz heraus und stellen Sie es beiseite.
Gemüse hinzufügen und ablöschen:
- Gemüse schneiden: Karotte und Lauch in Ringe schneiden, Zwiebeln in Viertelringe und Knoblauch in feine Scheiben. Alles gründlich waschen und trocken tupfen.
- Das restliche 1 EL Öl in die Pfanne geben, das vorbereitete Gemüse hinzufügen, salzen und pfeffern. 5 Minuten anbraten.
- Das Fleisch zurück in den Topf geben.Den Rotwein zugießen, zum sprudelnden Kochen bringen und die Hitze sofort auf die kleinste Stufe reduzieren.
- Thymian und Rosmarin hinzufügen, zudecken und das Gericht 2 Stunden sanft schmoren, bis das Fleisch butterzart ist.
Würstchen und Sauce vollenden:
- Etwa 30 Minuten vor Ende der Garzeit die ganzen Bratwürstchen in den Topf geben.Ist die Sauce nach dem Schmoren zu flüssig, den Deckel abnehmen und die Hitze erhöhen. Die Sauce kurz einkochen lassen, dabei regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt.
- Nach dem Garen den Topf vom Herd nehmen und 10–15 Minuten ruhen lassen. Die Kräuterzweige entfernen.
- Die Würstchen aus dem Topf nehmen, in Scheiben schneiden und wieder zum Fleisch geben.
Serviervorschlag:
- Servieren Sie das Bœuf Bourguignon heiß, mit viel Sauce und Gemüse in tiefen Tellern.Dazu passt Kartoffelpüree hervorragend. Alternativen sind Polenta, Nudeln oder frisches Baguette, um die köstliche Sauce vollständig aufzutunken.
Notizen
📌 Für wen ist dieses Rezept ideal? Dieses herzhafte Schmorgericht ist ideal für alle, die kräftige, aromatische Küche mit französischem Flair lieben. Zartes Rindfleisch, würzige Bratwürstchen und ein samtiger Rotweinsud vereinen sich zu einem Gericht, das an kalten Tagen Körper und Seele wärmt. Perfekt für Genießer, die ohne viel Aufwand ein festliches, glutenfreies Hauptgericht zaubern möchten – ob für den Familienabend, das Wochenende oder besondere Anlässe im Herbst und Winter.
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