Kandierte-Früchte-Medaillons: Wie Sie dieses dänische Festtagsgebäck in nur 15 Minuten aktiv zubereiten – trotz 6,5 Stunden Gesamtzeit
Wenn ein Rezept nach viel Zeit aussieht, aber kaum Arbeit macht
Kandierte-Früchte-Medaillons gehören zu den traditionellen dänischen Winterkeksen, die in der Adventszeit in nahezu jedem Haushalt auftauchen. Ihr Geschmack ist tief, warm und vielschichtig: Honig, brauner Zucker, Butter und winterliche Gewürze vereinen sich mit bunten kandierten Früchten zu einem Gebäck, das knusprig, aromatisch und unglaublich festlich wirkt.
Und dennoch schreckt viele das Zeitfenster von 6 Stunden 30 Minuten ab – vollkommen zu Unrecht. Denn während nur 15–20 Minuten tatsächliche Arbeit nötig sind, übernimmt den Rest ganz entspannt der Kühlschrank. Die lange Ruhezeit ist nicht Hindernis, sondern Teil des Geheimnisses, das dieses Gebäck so perfekt macht.
Die Technik verstehen: Warum der Teig so viel Ruhe braucht
Die Aromareife
Während des langen Kühlens verbinden sich die warmen Aromen von Honig, Zimt, Ingwer, Kardamom und Nelke zu einem harmonischen Ganzen. Der Geschmack wird runder, milder und tief winterlich.
Die Struktur
Kaltes Fett stabilisiert den Teig. Nur vollständig durchgekühlter Teig lässt sich sauber schneiden, ohne zu zerdrücken, und entwickelt im Ofen die typisch knusprige, feinkörnige Textur.
Die Feuchtigkeitsverteilung
Honig bindet Feuchtigkeit langsam und gleichmäßig — dafür braucht es Zeit. Ohne Ruhephase wären die Kekse mal zu weich, mal zu hart.
Diese drei Effekte zeigen: Der Kühlschrank ist eigentlich der “Co-Bäcker” dieses Rezepts.

Phase A – Der Start: die aromatische Grundlage schaffen (aktiv 15–20 Minuten)
In dieser Phase entsteht alles, was die Medaillons später ausmacht. Zunächst werden Butter, Honig und brauner Zucker sanft geschmolzen – gerade so weit, dass die Masse eine glatte goldene Flüssigkeit bildet. Kochen ist tabu, denn zu hohe Hitze würde sowohl den Butteranteil trennen als auch die feinen Honigaromen zerstören.
Parallel dazu werden Mehl, Natron, Salz und die Gewürzmischung in einer Schüssel kombiniert. Hier zeigt sich bereits der Charakter des Rezepts: Die Gewürze müssen vollständig verteilt sein, damit jede Scheibe denselben aromatischen Ausdruck hat. Nach Wunsch lassen sich gehackte Nüsse einarbeiten, um zusätzliche Textur zu erzeugen.
Sobald die Honig-Butter-Mischung nur noch handwarm ist, wird sie in die Mehlmischung gegeben und verrührt, bis eine samtige, kompakte Masse entsteht. Diese wird in vier gleichmäßige Teigrollen geformt, die später als Basis für die dünn geschnittenen Medaillons dienen.
Damit endet die aktive Arbeit – und der Kühlschrank übernimmt.
Phase B – Der Kühlschrank formt Perfektion (passiv ca. 6 Stunden)
Diese Phase ist entscheidend für den späteren Erfolg. Während der mindestens sechsstündigen Ruhezeit passieren wichtige physikalische und geschmackliche Prozesse:
Die Festigkeit
Das Fett im Teig kühlt vollständig durch und wird fest. So erhält der Teig eine stabile Struktur, die beim Schneiden nicht bricht, nicht quetscht und nicht ausfranst.
Die Aromatik
Die winterlichen Gewürze entfalten ihre Tiefe erst nach einigen Stunden. Der Teig „reift“ – ähnlich wie ein guter Lebkuchen – und gewinnt an Eleganz und Vollmundigkeit.
Die Gleichmäßigkeit
Die Feuchtigkeit des Honigs verteilt sich komplett, sodass die Kekse später überall dieselbe Konsistenz haben. Kein Teil bleibt trocken oder weich.
Die Formstabilität
Die Oberfläche wird minimal fester, sodass die Kekse im Ofen nicht verlaufen und ihre perfekte, runde Form behalten. Die Ruhezeit ist daher nicht Verzögerung, sondern die eigentliche Technik des Rezeptes.

Phase C – Der finale Genussmoment: Schneiden und Backen (aktiv 30–40 Minuten)
Nach der Ruhezeit sind die Rollen kompakt, aromatisch und perfekt für den letzten Arbeitsschritt:
Schneiden
Die Rolle wird mit einem sehr scharfen Messer in dünne Scheiben von 5–7 mm geschnitten. Diese Dicke bestimmt, ob die Kekse später besonders knusprig oder leicht weich im Kern sind. Gleichmäßige Scheiben garantieren gleichmäßigen Bräunungsgrad im Ofen.
Backen
Die Medaillons werden bei 180 °C (355 °F) etwa 10–15 Minuten gebacken. Die Kunst besteht darin, sie hell zu lassen: leichte Ränder, kein zu starkes Bräunen, klare Form. Sobald sie abkühlen, härten sie aus und entwickeln ihre endgültige Knusprigkeit.
Haltbarkeit
Nach dem Abkühlen können sie wochenlang in fest verschlossenen Dosen aufbewahrt werden. Sie gehören zu den Plätzchen, die mit der Zeit sogar besser werden.
Ein Profi-Liebling: Medaillon-Teig als Tiefkühlvorrat
Der größte Vorteil dieses Rezepts zeigt sich erst nach der ersten Runde: Die Teigrollen lassen sich wunderbar einfrieren. Bis zu drei Monate bleiben sie stabil und aromatisch.
So funktioniert die 20-Minuten-Version:
- Teigrollen einfrieren
- Herausnehmen und kurz antauen lassen
- Direkt schneiden
- Ab in den Ofen
Mehr braucht es nicht — und Sie haben jederzeit frische, hausgemachte Kekse.
Ein warmer Abschluss – und Lust auf mehr Wintergebäck
Kandierte-Früchte-Medaillons sind ein Gebäck, das zeigt, wie viel Eleganz in einem einfachen Rezept stecken kann. Die aktive Arbeit ist minimal, das Ergebnis dafür umso beeindruckender: knusprig, würzig, zart und perfekt für kalte Wintertage.
Und wenn Sie Lust bekommen haben, Ihre Weihnachtsdosen weiter mit besonderen Köstlichkeiten zu füllen, dann entdecken Sie diese festlichen Rezepte, die wunderbar dazu passen:
- 👉 Weihnachts-Mini-Stollen
- 👉 Schokoladen-Gugelhupf mit Schoko-Frosting
- 👉 Mohnstern aus Hefeteig – festliches Sternbrot mit Mohn
- 👉 Vanillekipferl – weiche Mandel-Vanille-Kipferl
- 👉 Eierlikör-Kekse mit Schokodeko
- 👉 Lebkuchen-Gugelhupf mit Karamellkern
- 👉 Gefüllte Lebkuchen-Männchen mit Buttercreme
- 👉 Doppelte Schoko-Pfefferminz-Kekse
Alle diese Rezepte schaffen genau jene weihnachtliche Wärme, die man nicht kaufen kann – man kann sie nur selbst backen.

Kandierte-Früchte-Medaillons – Knuspriges Honig-Gewürz-Gebäck
Zutaten
- 500 g Weizenmehl (Type 405)
- 230 g Butter
- 150 g Honig (mit mildem Geschmack, muss nicht flüssig sein)
- 150 g brauner Zucker
- 70 g kandierte Früchte (z. B. Mischung aus Zitrusfrüchten)
- 50 g Nüsse (gehackt, z. B. Walnüsse oder Mandeln).
- 1½ TL Natron
- 3 TL Gewürzmischung (Klassische Mischung: 1 TL Zimt, 1 TL Ingwer, ½ TL Nelken, ½ TL Kardamom)
- 1 Prise Salz
Anleitungen
- DIE BASIS VORBEREITEN:Zuerst wird die Butter zusammen mit dem Honig und dem braunen Zucker in einem kleinen Topf mit dickem Boden sanft erhitzt. Die Masse soll sich vollständig verbinden und glatt werden, jedoch auf keinen Fall kochen. Sobald alles geschmolzen ist, wird der Topf vom Herd genommen und die Mischung etwa zehn Minuten abkühlen gelassen.
- DIE TROCKENEN ZUTATEN MISCHEN:In einer großen Schüssel werden zunächst 400 g des Mehls mit dem Natron, der Prise Salz und der Gewürzmischung vermengt. Anschließend werden die kandierten Früchte und die gehackten Nüsse untergehoben.
- DEN TEIG HERSTELLEN:Jetzt wird die noch lauwarme Honig-Butter-Mischung zu den trockenen Zutaten gegossen und gründlich verrührt. Der Teig wird nun per Hand oder in einer Küchenmaschine mit dem Knethaken (oder Paddelaufsatz) zu einem glatten, homogenen Teig verarbeitet, indem nach und nach das restliche Mehl hinzugefügt wird. Der Teig sollte kompakt sein und nicht mehr kleben.
- TEIGROLLEN FORMEN UND KÜHLEN:Der fertige Teig wird in vier gleich große Portionen geteilt. Jede Portion wird zu einer gleichmäßigen Rolle mit etwa 4–5 cm Durchmesser geformt.Diese Rollen werden straff in Frischhaltefolie gewickelt und für mindestens vier bis sechs Stunden in den Kühlschrank gelegt, am besten jedoch über Nacht. Durch das Durchkühlen entwickelt der Teig ein volleres Aroma und lässt sich perfekt in Scheiben schneiden.
- SCHNEIDEN UND BACKEN:Vor dem Backen wird der Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorgeheizt. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.Die Teigrollen mit einem scharfen Messer in dünne Scheiben (etwa 5–7 mm dick) schneiden. Die Scheiben mit etwas Abstand auf das Backblech legen.Die Backzeit beträgt je nach Dicke 10 bis 15 Minuten. Die Kekse sollen goldbraun und knusprig sein. Aufgrund des Honigs und des braunen Zuckers werden sie schnell Farbe annehmen.
- AUFBEWAHRUNG:Nach dem Backen müssen die Kekse vollständig auf einem Gitter auskühlen, damit sie ihren knusprigen Biss erhalten. Die Medaillons können in einem luftdichten Behälter bei Raumtemperatur bis zu drei Wochen aufbewahrt werden.Tipp: Die Teigrollen können auch eingefroren werden. Nehmen Sie die Rolle einfach aus dem Gefrierschrank und schneiden Sie die tiefgekühlten Rollen mit einem sehr scharfen Messer direkt in Scheiben zum Backen.

Notizen
📌 Für wen ist dieses Rezept ideal? Diese knusprigen, aromatischen Medaillons sind ideal für alle, die winterliche Gewürze, Honigaromen und traditionelle europäische Festtagskekse lieben. Das Rezept eignet sich perfekt für gemütliche Dezemberabende, Weihnachtsdosen, Geschenke aus der Küche oder als Vorratsgebäck für die gesamte Adventszeit. Dank der langen Haltbarkeit und der praktischen Teigrollen-Methode ist es ein ideales Rezept für alle, die gerne vorausplanen oder spontan frische Plätzchen backen möchten.
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